Über uns


Die Reichenbacher waren schon immer ein Volk der Fröhlichkeit und schon lange bevor man sich dazu entschloss, einen Narrenverein zu gründen, wurden legendäre Fasnetsbälle im ehemaligen Gasthaus Hirsch gefeiert. Die umliegenden Narrenzünfte mussten bis zur Vereinsgründung viele Reichenbacher aufnehmen und hier konnten sie beweisen, dass sie echte Fasnetsmacher sind. Die Pflege von Fasnet und Brauchtum im eigenen Dorf zu feiern war der ursprüngliche Anlass für einige Reichenbacher Bürger den Narrenverein Reichenbach e. V. zu gründen. Ende 1994 nahm man sich dieser Aufgabe an und konnte mit Hilfe von Jürgen Hohl, einem Experten für Brauchtum in Oberschwaben, bis zum 03. Dezember 1994 der Öffentlichkeit den neu gegründeten Verein vorstellen. Das erste Jahr konnte der Verein bereits 26 neue Häser vorweisen, wobei diese Zahl inzwischen auf 145 angewachsen ist. Hinzu kommen noch die über 40 Kinder- und Leihhäser. Am 11. Februar 1995 war die Premiere für den jungen Reichenbacher Verein beim Umzug in Steinenbach.

Häser und Masken
Unsere beiden Figuren stellen die bäuerliche Bevölkerung aus dem 18. Jahrhundert dar. Der Name Neblweible und Neblmale wurde den beiden Figuren gegeben, da dies die Einwohner darstellen soll, die das Wiesental zwischen Bad Buchau, Bad Schussenried und Reichenbach bewirtschaftet haben. Das Häs beim Male ist an die Arbeitskleidung der damaligen Zeit farblich angepasst, und die gezackte Hose soll den täglichen Verschleiß dieser zeigen. Mit Stab und Hut machte er sich so zur Arbeit. Für das Weible ist es ähnlich wie beim Male nur, dass sie in ihrem Arm einen Korb hat, im dem sich schon damals viele leckere Sachen befanden.

Das Ried zwischen Bad Buchau, Bad Schussenried und Reichenbach ist ein Flecken Oberschwabens, um den es unzählige Geschichten gibt. Die Bevölkerung versuchte dennoch, diesem Lebensraum etwas nützliches abzugewinnen und ging Jahr für Jahr zum Wasenstechen ins Ried. Mit der Sonne die am Horizont verschwand zog der allabendliche Nebel über die Moorlandschaft. Die Nebel in den Moorgebieten sind dicht und unheimlich. Man machte sich auf den Weg in Richtung Reichenbach um nach Haus und Hof zu schauen. Nun ist der Nebel aber hier so dicht, dass man die Hand nicht vor Augen sehen kann und so begannen sie zu rufen: "He wo bisch" oder "Komm ganget mer hoim", das hatte aber noch mehr gruseliges an sich als die Situation eh schon war. Soweit es überliefert ist, wurde bisher aber noch niemand im Moor zurückgelassen. Das Ried gab schon immer Anlass zu wilden Geschichten und man besann sich darauf, dass es Bevölkerungsschichten gab, die in diesem unbehaglich und manchmal bestimmt auch ungeheuer wirkenden Lebensraum ihr täglich Brot verdienen mussten.

Narrenlied